Friday, February 24, 2006

Alles Walzer


Wir haben es fast geschafft. Opernball war gestern. Die Hoffnung mag also berechtigt, doch eventuell auch trügerisch sein, dass dieser subjektiv längste aller Faschinge, die wir hierzulande erleben mußten, ein baldiges Ende nimmt.



Denn das Wasser steht uns bis zum Hals. Im U4 geigen net amoi mehr die Goldfisch! Es wurde vor Monaten einfach zugesperrt. Wieviel Verlust müssen wir noch hinnehmen?

Opernballdemo? Auch damit ist Sense! Jene, die einst wacker dieses Aufgebot an stilloser Prasserei zum Anlass genommen hatten gegen das Böse in der Welt aufzustehen, die ließen sich gestern abend lieber von der Couch fressen als von Polizisten in die Mangel nehmen und protestierten allenfalls mit gequältem Aufschrei gegen Nahaufnahmen von ministerablen Handarbeitslehrerinnen und gegen Arabella Kiesbauers Verbalfäkalien.


Und was tun wir Bobos dagegen? Wir ziehen uns in die innere Emigration wunderschöner strahlend weißer Neubauer Wohnungen zurück und spielen "Post it aufs Hirn picken". Frühling, erlöse uns endlich von dem Bösen!

Friday, February 17, 2006

Vom Eise befreit



Vom Eise

befreit ...


... und sanft berührt
von des Frühlings vorausgeworfenen Schatten




Saturday, February 11, 2006

Schneelage der Nation

Bildcredit: APAIm folgenden spät aber doch zum Ende der Woche ein Update, was derzeit die Nation bewegt:
Klimtbilder, Ortstafeln und Mohammed-Karikaturen wurden aus den Nachrichten verdrängt, und zwar von einer all diese Dinge bei weitem übertreffenden Ungeheuerlichkeit: Schnee im Winter!
Nein, dieses Bild zeigt keinen romantischen Waldweg und der Herr im lässig weiten Outfit ist kein Freestyle-Snowboarder. Wir sehen hier einen Räumdienst an einer Autobahnauffahrt, die ihrer Bestimmung nicht mehr wirklich gerecht werden kann. Wenn das kein Aufreger ist! Aber es kam noch schlimmer: in manchen Ortschaften in OÖ kann man nicht mehr mit dem Auto zum Billa fahren! Doch keine Sorge! Die Politik hat sofort reagiert:
Mariazell wurde bereits zum Katastrophengebiet erklärt und in Teilen Bayerns der Notstand ausgerufen.


Wir glücklichen Menschen von Wien, die wir uns jenseits des Balkanmeridians befinden, sind von derlei Unbill völlig verschont geblieben. Gestern stieg die Quecksilbersäule erstmals in diesem Jahr sogar über Null! Die wärmende Wintersonne wusste ich auch gleich umgehend für erste Gartenarbeiten am Balkon zu nutzen.

(Arbeiten im Übrigen, welche eigentlich jede gut organisierte Balkongärtnerin schon im Herbst erledigt hätte)
Aber gut organisiert sind andere, ich übe mich lieber weiter darin, was ich gut kann: im Genießen.


So gönnte ich meinen müden Gliedern diese Woche nicht nur das thermalheiße Wasser der Römertherme Baden, sondern auch den einen oder anderen guten Schluck Rotwein. Hier ein Gratis-Tipp meinerseits für stilvoll Verarmende, die auf wahren Luxus nicht verzichten wollen: den besten und preisgünstigten Blaufränkischen der Stadt gibt es nach wie vor bei Tresniewski auf der Mariahilferstraße: Für unschlagbare 90 Cent das Achterl und - fakultativ - weitere 80 Cent für das begleitende Speck-mit-Ei-Brot lässt sich hier ein wunderbar weltentrücktes Montagnachmittag-Stünderl verbringen.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man dem Schnee gar nicht genug danken kann für diese Entschleunigung, die er denen bringt, die´s eh notwendigst haben! Al hamdullilah!

Sunday, February 05, 2006

Rien ne va plus

Dieser Sonntagnachmittag ist erstorben und damit auch die letzte Chance, einen Blick auf die weiter unten bereits für euch dokumentierten berühmten Klimt-Bilder zu werfen.
Folgendes war heute den ganzen Tag aus Funk und Fernsehen zu vernehmen: "Heute noch bis 18 Uhr" im Oberen Belvedere zu sehen, am Montag werden sie abgehängt". Kein Wunder, dass sich das gemeine Volk fast datreten hat! Es war den Leuten auch nicht zu blöd, sich bei der Kälte in einer über hundert Meter langen Schlange anzustellen! Nun ja, nicht jedEr verfügt über Tagsfreizeit und weiß diese auch noch optimal zu timen!

Ich genoß jedenfalls die Einsamkeit an diesem Sonntagnachmittag. Und eigentlich ist dieser Eintrag heute ja für Hisham. Erkennst du den Ort wieder, an dem wir in einer regenschön schwarzen Sommernacht deinen Geburtstag gefeiert haben?




Auf diesen Reben wird dereinst der Grinzinger 2006er reifen. Möge er viel Sonne und Wärme kriegen!

Bis es dann soweit ist, verkrieche ich mich nach diesem einsamen Spaziergang wieder in meiner wunderbar warmen Wohnung.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es keine schlechte Sache ist, den ganzen Tag mit niemanden außer sich selbst zu sprechen. Comments meiner geneigten LeserInnenschaft sind aber dennoch willkommen!

Saturday, February 04, 2006

Alle Wasser stehen still

Alles ist relativ. Und das ist nun wirklich nichts Neues.
Im Gegensatz zu dem, was meinen ägyptschen Freundinnen womöglich gerade (newsmäßig) um die Ohren fliegt, ist die Kunde von der eingefrorenen Donau womöglich keine große Sensation.

Angesichts hunderter Toter bei der Fährenkatastrophe im Roten Meer und des "Dänen- und Europäer-Bashings" infolge der Mohammed-Karikaturen (hoffe keiner hält euch für Däninnen!) erstarren diese Bilder womöglich zur relativen Bedeutungslosigkeit. Sie seien dennoch euch allen, die dies lesen, ob am Roten, Schwarzen oder atlantischen Meere, ein Gruß aus der Heimat!